Rc Tuning
Die perfekte Wartung; für die Familienkutsche ist sie selbstverständlich, im Rennalltag, egal ob bei einer Rallye, DTM oder der Formel 1, entscheidet sie mit über Sieg oder Niederlage. Gleiches gilt natürlich auch für die RC Cars. Wer Verschleißteile regelmäßig austauscht, hat mehr Freude am Fahrzeug. Wer dann noch das eine oder andere Serienteil durch sinnvolle Tuningmaßnahmen ersetzt, spart vielleicht sogar Geld. Denn dadurch wird der Kauf der neueren Modellvariante oft überflüssig!

RC Car Tuning Für diesen Beitrag wurden die beliebten und weit verbreiteten Chassis TA-03 von Tamiya und RS4 pro von HPI ausgewählt. Diese mittlerweile nicht mehr lieferbaren Chassis sind jetzt in einem Alter, in dem eine gründliche Inspektion ansteht. Natürlich gelten die angesprochenen Tips auch sinngemäß für RC Modelle anderer Hersteller.
Zuerst wird das Auto gründlich untersucht. Die genaue optische Überprüfung zeigt dann auch oft schnell: Die Karosserie hat ganz schön gelitten, die Reifen sind abgefahren. Die Räder haben auch schon ziemlich viel Spiel. Wie sieht es mit den Lagern aus? Da hilft jetzt nur eines: die Bauanleitung und Werkzeug zur Hand nehmen und das Fahrzeug komplett zerlegen. Teile, die hinterher wieder benutzt werden sollen, säubert man gründlich mit Reinigungsspray (z. B. Blue Factor X-tra Cleaner) und bewahrt sie im Sortimentskasten auf.
Verschlissene oder gar defekte Bauteile werden beiseite gelegt und Ersatz dafür besorgt: mit dem Katalog des Modellbau Herstellers in der Hand oder auf dessen Webseite die entsprechenden Bestellnummern suchen und bei dieser Gelegenheit auch gleich die eine oder andere Tuningmaßnahme berücksichtigen. Die wichtigsten Möglichkeiten, damit Ihr RC Car wieder fit auf die Räder kommt, wird nachfolgend zusammengefasst:

1. Stoßdämpfer
Stossdämpfer Die Stoßdämpfer erfüllen eine wichtige Aufgabe bei der Straßenlage. Zu Beginn des RC Hobbys sind die Tamiya-Standard-Stoßdämpfer völlig ausreichend, mit dem Können steigen aber auch die Ansprüche. Die abgebildeten Low-Friction-Tuningdämpfer sprechen schneller an und sorgen für eine bessere Straßenlage und damit für höhere Geschwindigkeiten.
Die beim HPI Pro 2 mitgelieferten Serien Stoßdämpfer sollte man durch Federn unterschiedlicher Härtegrade und Öl verschiedener Viskositäten auf Streckenverlauf und Fahrstil anpassen.

2. Getriebe
Ist das Hauptzahnrad aus Kunststoff noch einwandfrei oder hat es mittlerweile „Karies“ bekommen? Dann ist es jetzt an der Zeit für einen Wechsel. Die kleineren Motorritzel sind aus Metall, sie sollten lediglich gründlich gereinigt werden. HPI- und Kyosho-Fahrer können sich die abgebildete, mit „Slipper“ bezeichnete Rutschkupplung gönnen. Sie ist bei Off-Road-Fahrzeugen selbstverständlich. Auch im Glattbahnrenner kann sie wertvolle Dienste leisten, trennt sie doch bei Überbelastung den Motor vom Antriebsstrang.

3. Zahnriemen
Der standardmäßige Antriebszahnriemen ist nach den vielen Betriebsstunden bestimmt schon verschlissen. Er sollte jetzt gegen den mit Aramid verstärkten Tuningriemen ersetzt werden. Dieser wird viel geschmeidiger und der gesamte Antriebsstrang leichtgängiger, wenn man ihn über Nacht in WD 40 oder Cockpitspray legt.

4. Antriebswellen
Für den kräftezehrenden Einsatz im getunten RC-Car gibt es spezielle, gehärtete Antriebswellen mit geringerem Reibungsverlust. Bei HPI serienmäßig dabei, im Tamiya-Chassis eine sinnvolle Tuningmaßnahme.

5. Stabilisator
Der Stabilisator bewirkt folgendes: Beim Einlenken nimmt er etwas Griff von der Hinterachse, das Auto lenkt stärker und williger ein. Beim Beschleunigen hat das Auto mehr Heckgriff, es bricht wesentlich weniger aus. In schnellen Schikanen und Lastwechseln reagiert das Auto besser und schneller als ohne.

6. Chassisgrundplatte

Beim HPI RS4 Pro2 schon im Bausatz, beim Sport/Sport 2 als Tuningteil erhältlich: Die Grund- und RC-Platte aus edler Kohlefaser. Sie ist leichter, steifer und haltbarer als das Standardteil.

7. Reifen
Wer bei offiziellen Reifen TuningWettbewerben starten will, tut gut daran, die beim HPI RS4 Pro2 mitgelieferten Reifen und Felgen weiter zu verwenden. Das Chassis ist damit auf die 190 mm breiten Karosserien abgestimmt, die hier überwiegend zum Einsatz kommen. Wer nur „Just 4 Fun“ unterwegs ist, hat dafür eine größere Auswahl, kann auch die 200-mm-Lexankarossen einsetzen. Dann sind aber die 26 mm breiten Felgen, Reifen und Einlagen notwendig.
Beim TA 03 gilt: Wenn die Standardteile verschlissen sind, sollte man auf Tuningreifen umrüsten. Verstärkte Reifen mit höherem Grip machen sich auf Asphalt nur in einer höheren Standzeit bemerkbar und damit schnell bezahlt. Auf Indoor-Teppichbahnen kommt die verbesserte Bodenhaftung voll zum Tragen: Das Fahrzeug kann in Kurven schneller gefahren werden, die Reifen drehen beim Beschleunigen nicht mehr durch.

8. Motor und Regler
Verbrenner Motor Ein leistungsstarker Edelantrieb macht nur dann Sinn, wenn der Rest des Fahrzeugs auf diese besonders hohe Belastung abgestimmt ist. Gleiches gilt für den Regler. Der im Tamiya-Bausatz enthaltene Standardantrieb der 540-Klasse (ganz links) war für den Anfang eine gute Wahl. Eine gute Kraftquelle für Fortgeschrittene ist der Dyna-Run (rechts außen) vom gleichen Hersteller.
Eine andere Möglichkeit ist der Fusion Modified von LRP. Man sollte ihm auf jeden Fall die Halteplatte aus Aluminium mit Kühlrippen gönnen. In einem solchen Fahrzeug hat ein mechanischer Fahrtregler natürlich überhaupt nichts zu suchen, das dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein. Doch wer einen heißen Tuningmotor mit wenig Wicklungen um den dreiteiligen Anker einsetzt, muss bei der Auswahl des elektronischen Reglers schon sehr genau aufpassen. Bitte beachten Sie hier die technischen Daten auf der Verpackung oder im Katalog!

9. Lenkung
Eine leichtgängige, präzise Lenkung ist das A und O, will man das Fahrzeug exakt steuern und nicht „irgendwie zufällig herumeiern“. Dazu muss der Servo-Saver stark genug festgezogen werden, sonst hat man ein sehr undefiniertes Fahrverhalten. In der Lenkung setzt man Kugellager anstelle der Kunststoffbüchsen ein.
Lenkung Cobra Mit einem kleinen Tuningteil können Sie den Sturz der Räder exakt justieren und so das Kurvenverhalten des Fahrzeugs einstellen. Ob nun ein exakter Geradeauslauf oder Wendigkeit in Kurven wichtiger ist, hängt damit nur noch von der Strecke ab.
Mit Kohlefaser verstärkte Querlenker sind bei geringerem Gewicht verwindungssteifer als die normalen Kunststoffspritzteile.
Alu-Lenkhebelträger sind aus dem vollen Material CNC-gefräst und damit haltbarer und präziser als die gespritzten Kunststoffteile aus dem Bausatz.
Es ist selbstverständlich, dass in einem getunten RC-Car ein spezielles Lenkservo mit Metallgetriebe zum Einsatz kommt. Stellkraft und Geschwindigkeit müssen auf die hohen Belastungen ausgelegt sein. Wir haben mit dem Futaba S 9402 sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist zwar verhältnismäßig teuer, hat dafür aber eine längere Lebensdauer und macht sich letztendlich bezahlt.

10. Karosserie
Karosserie Audi Das Chassis ist wieder zusammengebaut, es sieht nicht nur aus wie neu, es ist besser. Alle Kabel sind wieder schön sauber mit Kabelbindern fixiert. Fertig? Fast. Denn die alte Karosserie wirkt jetzt so richtig schäbig. Wenn Sie Maßstab, Radstand und Spur berücksichtigen, können Sie durchaus „fremdgehen“ und beispielsweise eine HPI-Lexanhaube auf dem Tamiya oder Kyosho-Fahrgestell verwenden. Selbstverständlich auch umgekehrt. Und das ist gut so, denn nicht nur der Geschmack allein entscheidet bei der Auswahl der Karosserie. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Optik, sondern auch im Fahrverhalten.
Wer z. B. an offiziellen DMC-Wettbewerben teilnehmen will, wird sich für eine Karosserie mit 190 mm Spurbreite entscheiden. In der Mehrzahl werden hier die aerodynamisch besonders vorteilhaften Dodge Stratus, Honda Accord und der am Beginn dieses Beitrages abgebildete Alfa Romeo 156 gefahren.

11. Querlenkerhalter und Dämpferbrücken
Alu-Querlenkerhalter sind aus dem vollen Material CNC-gefräst und damit haltbarer und präziser als die gespritzten Kunststoffteile aus dem Bausatz.
CNC-gefräste Dämpferbrücken sehen nicht nur viel edler aus als die Standardteile. Ihr Hauptvorteil liegt wie bei den Alu-Querlenkern bei geringerem Gewicht, höherer Präzision und Steifigkeit.

12. Kugellager
Nicht nur in den Radachsen, auch im Getriebe oder in der Lenkung sind viele Lager versteckt. Jetzt ist es an der Zeit, Kunststoff- oder Bronzegleitlager durch hochwertige Kugellager zu ersetzen. Vor dem Einbau sollten übrigens auch die neuen von Rückständen des Konservierungsmittels gründlich befreit werden. Sehr gut ist Motorcleaner dafür geeignet. Am besten über Nacht einwirken lassen. Vor dem Einbau mit Blue Factor Ball Bearing Oil schmieren.

12. Differenzial
Differenzial Einsteiger sind mit einfach zu montierenden Kegelraddiffenzialen gut bedient. Mit wachsendem Fahrkönnen steigen die Ansprüche. Jetzt ist es an der Zeit, kugelgelagerte Diff’s einzusetzen. Sie sind wesentlich leichtgängiger. Die Profiausführungen, wie sie bei z. B. HPI und Kyosho zum Einsatz kommen, sind zwar etwas komplizierter im Aufbau, haben aber den entscheidenden Vorteil, dass sie sich in der Wirkung stufenlos sperren lassen können. Wer keine halben Sachen mag, ersetzt die Standardstahlkugeln gleich durch solche aus Carbide. Das Differenzial läuft damit leichter und muss nur sehr selten gepflegt werden. An der Vorderachse sollte man eines mit Freilauf verwenden. Dieses sollte immer etwas mehr gesperrt werden als das hintere.

Nach dieser gründlichen Überholung zeigt Ihr RC Flitzer jetzt den Modellautos Ihrer Konkurrenten wieder die Rücklichter!


Quelle: Conrad
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